Wer reproduzierbar plane Beläge verlegen will, beginnt bei der Systemwahl. Levelmac Nivelliersysteme arbeiten mit Gewindelaschen und wiederverwendbaren Hauben. Damit ziehen Sie benachbarte Fliesen kontrolliert in eine Ebene – sauber, schnell und ohne Nacharbeiten.
So wählen Sie die richtigen Komponenten:
- Laschenhöhe nach Fliesenstärke: Achten Sie auf die angegebene Materialstärke, für gängige Keramik/Feinsteinzeug stehen passende Laschenbereiche zur Verfügung. Bei sehr dicken Platten (z. B. Naturstein) entsprechend höhere Laschen verwenden.
- Laschen-Fugenstärke: Wählen Sie die Laschenvariante so, dass sie Ihrer geplanten Fugenbreite entspricht (z. B. 1, 1,5, 2 oder 3 mm). Für optisch ruhige Großformate sind 2–3 mm üblich; technisch maßgebend ist das Fugenraster nach Belagsformat und Herstellertoleranzen.
- Hauben/Anzug: Levelmac-Hauben werden handgeführt aufgeschraubt. Der Anzug erfolgt gefühlvoll „bis zum Widerstand“. Optionaler Drehschlüssel ermöglicht reproduzierbare Anzugskraft – hilfreich bei wechselnden Untergründen oder Teamarbeit.
- Verbrauch und Logistik: Für Flächenjobs empfiehlt sich die Großpackung (z. B. 10.000er) mit günstigerem Stückpreis. Für kleinere Aufträge oder Nachkäufe reicht die 2.500er-Einheit. Hauben sind wiederverwendbar – Laschen sind Verbrauchsmaterial.
Sinnvolle Ergänzungen aus dem KARL-DAHM-Sortiment:
- High-Line Fliesenschneider: Für gratfreie, maßhaltige Schnitte – zentral für exakt schließende Kanten.
- Sichelkeile: Für Rand- und Bewegungsfugen zur sicheren Einhaltung der Dehnfugenbreite.
- Rührwerk/Mischstation (z. B. Collomix): Für standfeste, homogen gemischte Dünn- und Mittelbettmörtel.
- Mess- und Lasertechnik: Kreuzlinienlaser, Richtlatte und Wasserwaage für die Ebenheitskontrolle.
Hinweis zu Kennzeichnungen:
- „Nur nass verwenden“: Diamantwerkzeuge und Maschinen nur mit Wasserführung einsetzen (Staub- und Thermoschutz).
- „Ohne Wasser verwenden!“: Trockenschnitt mit staubmindernden Systemen und passender Absaugung (z. B. iQ426HEPA) betreiben.
- BG-Bau-Hinweise: Beachtung von Staubklasse, Absaugung, Gehör-/Augenschutz, Handschutz, sichere Schnittführung und standsichere Maschinenaufstellung. Diese Hinweise sind integraler Bestandteil der sicheren Anwendung.
B. Anwendung Schritt für Schritt – Standard- und Großformat im Griff
Voraussetzungen schaffen
1) Untergrund prüfen: Ebenheit nach DIN 18202, Haftzug, Tragfähigkeit, Restfeuchte. Unebenheiten vorab spachteln und schleifen; Grundierung nach Systemaufbau.
2) Kleberwahl: Für Großformate standfeste, staubreduzierte Kleber (C2, ggf. S1/S2). Herstellerangaben zu Topf- und Offenzeit beachten.
3) Rüst-Setup: Levelmac-Laschen/Hauben, Zahnkellen, Gummihammer, Saugheber, Richtlatte, Fugenkreuze, Sichelkeile, Reinigungstools bereitlegen. Arbeitsbereich markieren, Material vorsortieren.
Verlegen im Standardformat (z. B. bis 60 × 60 cm)
1) Kleber aufziehen: Passende Zahnung verwenden. Bei dichten, kalibrierten Fliesen genügt Dünnbett; bei leichten Untergrundtoleranzen Mittelbett.
2) Erste Reihe setzen: Referenzlinie mit Laser, erste Fliese satt einschieben, ausrichten und leicht abklopfen.
3) Laschen platzieren: Je 60-cm-Kante 1–2 Laschen in die frische Klebeschicht schieben. Für 60 × 60 cm bewährt: 2 Laschen pro Kante (Randabstand zu den Ecken ca. 8–10 cm).
4) Nachbarfliese einlegen: Fliese in Bett einschieben, Kontakte zur Lasche herstellen. Hauben aufschrauben, gleichmäßig anziehen, bis die Oberflächen bündig sind. Nicht überziehen; Kleber darf nicht „ausgepumpt“ werden.
5) Fortlaufend arbeiten: Flächenraster halten, Fugenbreiten mit Fugenkreuzen sichern. Ebenheit regelmäßig mit Richtlatte prüfen.
Verlegen im Großformat (längere Kanten > 60 cm)
1) Buttering-Floating: Großformate beidseitig „buttern“ (Rückseite dünn abspachteln) und im Bett „floaten“ für möglichst hohlraumfreie Auflage.
2) Laschendichte erhöhen: Längskanten mit mehr Auflagepunkten sichern. Faustregel: ca. alle 20–30 cm eine Lasche. Bei 120 cm Kantenlänge z. B. 4–6 Laschen entlang der Kante.
3) Handling: Saugheber/Tragehilfen nutzen, um Spannungen beim Einlegen zu vermeiden. Platten gleichmäßig absetzen, dann Hauben kreuzweise anziehen.
4) Kontrolle: Mit langer Richtlatte oder Aluminiumtrapez über mehrere Platten hinweg prüfen; gegebenenfalls Hauben minimal nachjustieren.
Aushärten und Entfernen
- Wartezeit: Nach Kleberangabe aushärten lassen (meist bis zum nächsten Tag).
- Abtrennen: Hauben entfernen, Laschen durch Schlag parallel zur Fuge oder kontrollierten Tritt abtrennen. Kopfbruchstelle ist tief in der Fuge; Rückstände ausfegen.
- Fugenarbeit: Fugen reinigen, saugen, verfugen. Rand- und Bewegungsfugen elastisch schließen.
C. Fehlerbilder vermeiden, Kanten und Randzonen korrekt ausbilden, Kennzeichnungen richtig lesen
Typische Fehlerbilder und Gegenmaßnahmen
- Überzähne (Lippage): Ursache oft ungleichmäßiges Lager, zu geringe Laschendichte oder verspannter Einbau. Gegenmaßnahme: Untergrund vorbereiten, Laschenabstände einhalten, Hauben gleichmäßig anziehen, Fläche regelmäßig mit Richtlatte prüfen.
- Hohllagen: Entstehen durch mangelnde Benetzung, zu trockenen Kleber oder fehlendes Buttering-Floating bei Großformat. Gegenmaßnahme: Frische Kleberschicht, rückseitiges Abspachteln, richtige Zahnung, Platte unter „Bügelbewegung“ einschieben.
- Ausgepresster Kleber in der Fuge: Zu hoher Anpressdruck oder zu weiche Kleberkonsistenz. Gegenmaßnahme: Standfeste, korrekt angemischte Mörtel und gefühlvollen Anzug der Hauben.
- Markierungen/Abplatzungen an Kanten: Unsaubere Schnitte oder falsche Werkzeuge. Gegenmaßnahme: High-Line Fliesenschneider für Ritzbruch, bei Feinsteinzeug und Ausschnitten geeignete Diamantwerkzeuge mit passender Kennzeichnung („Nur nass verwenden“ vs. „Ohne Wasser verwenden!“) einsetzen.
Kanten- und Randzonen fachgerecht
- Randfugen: An aufgehenden Bauteilen eine elastische Randfuge vorsehen. Sichelkeile helfen, die Breite (z. B. 5–10 mm) temporär exakt zu halten, bis verfugt wird.
- Bewegungsfugen: Felder ab ca. 40 m² innen (bzw. nach Norm/Objektvorgabe) und bei Geometriesprüngen Bewegungsfugen einplanen. Nivellierlaschen nicht über Bewegungsfugen setzen.
- Letzte Reihe/Wandanschluss: Levelmac an den Plattenstößen einsetzen; zum Bauteil hin die Fugenbreite mit Keilen definieren, nicht „auf Spannung“ zumachen.
- Außenecken/Kanten: Schnittkanten brechen, Schutzprofile maßhaltig setzen. Bei empfindlichen Oberflächen Kanten mit Schutzpads oder Tile-Protector-Sets schützen.
Kennzeichnungen und BG-Bau-Hinweise interpretieren
- „Nur nass verwenden“: Kühlung und Staubbindung sind zwingend; ohne Wasserüberflutung, aber mit ausreichender Kühlmenge. Vermeidet Scheibenüberhitzung und Kantenplatzer.
- „Ohne Wasser verwenden!“: Trockensysteme mit Hochleistungsabsaugung und HEPA/Staubklasse M/H kombinieren. Trocken nur, wenn ausdrücklich freigegeben.
- BG-Bau-Piktogramme/Hinweise: Persönliche Schutzausrüstung (Augen-/Gehörschutz, Atemschutz, Handschuhe), staubarmes Arbeiten, standsichere Maschinenauflage, sichere Führung. Diese Hinweise sind arbeitsschutzrelevant und reduzieren Ausfallzeiten.
D. Praxisrechnung, Zeitgewinn und Baustellen-Checkliste – so planen Sie wirtschaftlich
Verbrauchs- und Kostenkalkulation (Beispiel 60 × 60 cm)
- Laschenbedarf: Bei 2 Laschen pro 60-cm-Kante ergibt sich im Flächenmittel ca. 11 Laschen/m². Für Randzonen + Verschnitt 10–15 % Zuschlag kalkulieren.
- Stückpreise: 10.000er-Paket ca. 0,08 €/St., 2.500er-Paket ca. 0,10 €/St.
- Beispiel 40 m²:
- Grundbedarf: 40 m² × 11 ≈ 440 Laschen
- zzgl. 10 % Reserve: ≈ 484 Laschen
- Kosten Laschen: bei 0,08 € ≈ 38,72 €; bei 0,10 € ≈ 48,40 €
- Hauben: Wiederverwendbar – prüfen Sie die benötigte Menge nach gleichzeitig verlegter Fläche und Plattenformat.
Zeitersparnis gegenüber Nacharbeiten
- Ohne Nivelliersystem entstehen häufig Korrekturen: Überzähne nachschleifen, Platten partiell neu setzen, Reklamationen bearbeiten.
- Mit Levelmac reduzieren Sie Nacharbeiten deutlich. In der Praxis berichten Teams – abhängig von Untergrund und Format – von Zeitgewinnen im Bereich 25–40 % bei den reinen Korrekturarbeiten bzw. 30–60 Minuten weniger Nacharbeit pro 20 m². Zusätzlich sinkt das Reklamationsrisiko bei planebenem Belag.
Werkzeugkombinationen, die sich bewähren
- Saubere Schnitte: High-Line Fliesenschneider für Maßhaltigkeit; bei Ausschnitten passende Diamantbohrkronen (z. B. MATRIXTEC) gemäß Kennzeichnung.
- Staubarm arbeiten: Trockenschnitt nur mit zugelassenem System und Absaugung (z. B. iQ426HEPA). Alternativ Nassschnitt nach Werkzeugfreigabe.
- Klebermanagement: Rührwerk oder Mischstation (z. B. OneMix 340) für konstante Konsistenz – gerade bei großen Flächen entscheidend.
- Ebenheitskontrolle: Kreuzlinienlaser, lange Richtlatte, Alu-Trapezprofil.
- Handling: Saugheber, Knie- und Handschutz, Tile-Protector-Set für empfindliche Oberflächen.
- Fugen-/Randmanagement: Fugenkreuze passend zur Fugenbreite, Sichelkeile für Randfugen, Anreißwerkzeuge und Winkel für passgenaue Zuschnitte.
Checkliste fürs Baustellen-Setup
- Untergrund
- Ebenheit nach Norm geprüft, ggf. gespachtelt
- Grundierung/Haftbrücke systemkonform
- Restfeuchte gemessen (CM)
- Material
- Fliesen chargengleich, akklimatisiert
- Levelmac-Gewindelaschen in passender Höhe/Fugenstärke
- Ausreichend Hauben, Drehschlüssel (optional)
- Fugenkreuze, Sichelkeile, Bewegungsfugenprofile
- Werkzeuge/Maschinen
- High-Line Fliesenschneider, Diamantwerkzeuge nach Anforderung
- Rührwerk/Zahnkellen, Gummihammer, Richtlatte, Laser
- Saugheber/Tragehilfen, Schutzpads
- Absaugung/Staubklasse M/H oder Wasserversorgung je nach Kennzeichnung
- Arbeitsschutz
- PSA: Brille, Gehörschutz, Handschuhe, Atemschutz
- BG-Bau-Hinweise der Geräte gelesen und umgesetzt
- Ablauf
- Verlegerichtung und Feldaufteilung festgelegt (Bewegungsfugen!)
- Misch- und Verarbeitungszeiten geplant
- Reinigungs- und Lagerzone eingerichtet
- Reserve an Laschen (10–15 %) vor Ort
Servicehinweis
- Levelmac Nivelliersysteme, High-Line Fliesenschneider, Sichelkeile, Diamantwerkzeuge und passendes Zubehör erhalten Sie bei KARL DAHM & Partner GmbH. Bestellung bequem über Onlineshop, Telefon, E‑Mail oder vor Ort in Seebruck; kurze Lieferzeiten (i. d. R. 2–3 Werktage) und flexible Packungsgrößen unterstützen Sie im Tagesgeschäft. Achten Sie in der Produktdetailansicht auf Badges wie „Produktvideo verfügbar“, „Nur nass verwenden“, „Ohne Wasser verwenden!“ sowie BG‑Bau‑Hinweise für die richtige, sichere Anwendung.
Mit dem passenden Levelmac-Setup, einem klaren Raster und konsequenter Ebenheitskontrolle erzielen Sie in Teams, als 1‑Mann‑Betrieb oder als ambitionierter Heimwerker zuverlässig plane Beläge in Profiqualität – ohne unnötige Nacharbeiten und mit sauber kalkulierbaren Kosten.
