Großformatige Fliesen verlangen eine vorausschauende Planung, präzises Werkzeug und konsequente Arbeitssicherheit. Beginnen Sie mit einem strukturierten Setup:
- Untergrundprüfung und -vorbereitung: Ebenheit (Toleranzen nach DIN), Tragfähigkeit und Saugverhalten sichern, Grundierung passend zum System.
- Handling planen: Tragstrecken freiräumen, zu zweit arbeiten, Kantenschutz und Transporthilfen vorbereiten.
- Werkzeuge definieren: Schneiden, Bohren, Nivellieren, Staubabsaugung, PSA.
Für die Schnitttechnik stehen Ihnen – je nach Material, Format und Einsatzort – mehrere Profioptionen zur Verfügung:
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Hand-Fliesenschneider für trockene Ritz- und Brechschnitte
- High-Line Fliesenschneider: Für hohe Wiederholgenauigkeit bei Feinsteinzeug. Steife Grundplatte, saubere Führung, hohe Bruchkraft – ideal für serielle Schnitte bei 60er und 120er Formaten.
- Sigma Serie 4 „Nex“: Ergonomische Bedienung, präzise Führung und robuste Brecheinheit für starke Glasuren und harte Feinsteinzeugplatten.
- Großformatschneider: Modulare Schienen- und Brückensysteme für lange, gerade Schnitte an XXL-Platten. Achten Sie auf rutschfeste Unterlagen, gerade Anlagen und durchgehenden Ritzdruck.
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Motorisierte Nass-/Trockensysteme für anspruchsvolle Werkstoffe und Gehrungen
- Steintrennmaschinen wie Super Cut oder D14: Für präzise, ausrissarme Schnitte an Naturstein und stark verdichtetem Feinsteinzeug. Dank stabiler Führungen und „Made in Germany“-Fertigung überzeugen sie mit Laufruhe, Wiederholgenauigkeit und Langlebigkeit. Der Vorteil: Reparatur- und Ersatzteilservice, kurze Lieferketten und hohe Sicherheitsstandards.
- Diamanttrennscheiben passend zum Material und zur Maschine wählen. Prüfen Sie die Produkt-Badges: „Nur nass verwenden“ bedeutet zwingende Wasserzufuhr zur Kühlung und Staubbindung; „Ohne Wasser verwenden!“ kennzeichnet speziell für Trockenschnitt geeignete Werkzeuge, die mit effektiver Absaugung betrieben werden müssen.
Sicherheit und Handling
- Tile-Protector-Set: Schützt Kanten beim Tragen, Anpassen und Einlegen der Platte – minimiert Ausbrüche und Transportschäden.
- PSA: Schnittfeste Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und geeigneter Atemschutz (z. B. FFP2/FFP3) gehören verpflichtend dazu. Beachten Sie die BG-Bau-Hinweise an den Produkten und in den Betriebsanleitungen.
Tipp: Viele Artikel sind mit „Produktvideo verfügbar“ gekennzeichnet. Nutzen Sie diese Kurzschulungen als Ergänzung, oder vertiefen Sie Ihr Know-how in der „Akademie des Handwerks“ mit praxisnahen Seminaren.
2. Schnitt- und Bohrtechnik im Detail: Sauber, präzise, wiederholgenau
Ritz- und Brechschnitt an Großformaten
- Unterlage: Saubere, ebene, nicht federnde Fläche (z. B. großflächige Schneidmatten) für vollflächige Auflage.
- Ritzen: Gleichmäßiger Druck vom Plattenanfang bis -ende, ohne Absetzen. Bei harten Glasuren mit moderatem, aber konsequentem Druck arbeiten, um Mikrorisse zu vermeiden.
- Brechen: Brechfuß formschlüssig ansetzen, Last kontrolliert einleiten. Längere Kanten ggf. mit progressivem Druck „wandern“ lassen, statt schlagartig zu brechen.
- Wiederholschnitt: Anschläge und Maßskalen nutzen, Ausschuss minimieren.
Gehrungsschnitt und präzise Längsschnitte mit der Steintrennmaschine
- Rüstzeit lohnt sich: Parallelanschlag, Winkeleinstellung und Durchlauf prüfen. Diamantscheibe auf Zustand, Laufrichtung und passende Bindung kontrollieren.
- Nassschnitt („Nur nass verwenden“): Ausreichende Wassermenge und -führung sicherstellen; saubere Kühlkanäle verhindern Kantenabplatzungen und Überhitzung.
- Trockenschnitt („Ohne Wasser verwenden!“): Nur mit geeigneter Scheibe und effizienter Absaugung durchführen; längere Entlastungsschnitte einplanen, wenn das Material sehr dicht ist.
- Vorschub: Ruhig, ohne Verkanten. Bei langen Formaten Platte führen und stützen; Tile-Protector-Kantenschutz erst unmittelbar vor dem Schnitt abnehmen, um Transportschutz zu wahren.
Präzise Bohrungen mit MATRIXTEC-Diamantbohrkronen
- Markieren: Anriss exakt übertragen; für sichtbare Bereiche Schablonen nutzen.
- Ansetzen: Bei glatter Oberfläche mit leicht geneigtem Ansatz beginnen und in eine senkrechte Position überführen, um „Wandern“ zu vermeiden.
- Drehzahl und Anpressdruck: Mittel bis hoch, mit kontrolliertem Vorschub. Nicht „drücken“, sondern schneiden lassen.
- Kühlung und Staub:
- Bei Nasskronen („Nur nass verwenden“) kontinuierlich kühlen; Wasser sorgt für Standzeit, Schnittqualität und Staubreduktion.
- Bei Trockenkronen („Ohne Wasser verwenden!“) mit Absaugung arbeiten, z. B. über einen leistungsstarken Baustellensauger, und Bohrintervalle zur Abkühlung einhalten.
- Kantenfinish: Leichte Fase mit Diamantschleifer anbringen, um Spannungsspitzen und Abplatzer zu vermeiden.
Praxischeck: Stimmen Schnittqualität und Bohrbild nicht, prüfen Sie zuerst die Werkzeugwahl (Bindung, Segment), den Vorschub, die Kühlung sowie die Fixierung der Platte. Kleine Anpassungen bringen oft große Effekte.
3. Eben verlegen mit dem Levelmac-Nivelliersystem: Laschen, Kappen, Kalkulation
Großformate verzeihen keine Unebenheiten. Das Levelmac-Nivelliersystem sichert plane Übergänge in der Fläche und reduziert „Überzähne“ an Stoßkanten.
Komponenten und Anwendung
- Gewindelaschen: Werden unter die Fliesenkanten in den frischen Kleber geschoben. Wählen Sie die Laschen entsprechend Materialstärke und Fugenbreite.
- Kappen: Aufsetzen und per Drehung anziehen, bis die Kanten fluchten. Das Gewinde sorgt für feinfühlige, reproduzierbare Spannung.
- Zwingendes Duo: Gleichmäßige Kleberbettdicke (richtige Zahnung), hohlraumfreie Einbettung durch Rütteln/Anheben und Abklopfen – erst dann nivellieren.
Tipps für das perfekte Ergebnis
- Positionierung:
- Entlang der Längskante alle 30–45 cm eine Lasche.
- An der Kurzseite 2 Laschen setzen; bei sehr dünnen oder leicht „schüsselnden“ Platten den Abstand verringern.
- Anzugsmoment: „Handfest + Gefühl“ – nur so weit spannen, bis die Kanten plan liegen. Zu starkes Anziehen kann Hohllagen begünstigen.
- Kontrollieren: Nach einigen Minuten Verlegefortschritt prüfen und ggf. nachjustieren, solange der Kleber offen ist.
- Entfernen: Nach Erhärten der Kleberschicht Kappen abdrehen, Laschen an der Sollbruchstelle ausschlagen/abdrehen. Arbeitsfläche vor dem Verfugen sorgfältig reinigen.
Stückzahlkalkulation – so planen Sie praxisnah
- Richtwert pro m² (abhängig von Format, Verlegebild, Fugenbreite, Plattensteifigkeit):
- 60 × 60 cm: ca. 11–14 Laschen/m²
- 120 × 60 cm: ca. 14–18 Laschen/m²
- Sehr große/ dünne Platten (z. B. 260 × 120 cm): deutlich mehr Laschen je Kante; planen Sie nach 30–40 cm Raster
- Reserve: +10–15 % für Zuschnitte, Randbereiche und Unvorhergesehenes.
- Effizienz: Gewindelaschen und Kappen gibt es in Großpackungen (z. B. 2.500 oder 10.000 Stück). Für durchgängige Großprojekte minimiert das Umrüstzeiten und spart Kosten.
Hinweis: Beachten Sie die BG-Bau-Hinweise zum Heben und Tragen schwerer Bauteile. Nutzen Sie Saugheber, Tragsysteme und arbeiten Sie im Team, um Kantenbrüche und Verletzungen zu vermeiden.
4. Staubmanagement, Arbeitsschutz und Service: Schnell, sauber und zuverlässig zum Ziel
Staubarmes Arbeiten mit System
- Absaugung: Der iQ426HEPA bietet hohe Saugleistung und feine Filtration für mineralischen Staub. Nutzen Sie ihn beim Trockenschnitt, beim Bohren mit Trockenkronen und fürs Reinigen der Verlegezone.
- Schnitt-Badges richtig interpretieren:
- „Nur nass verwenden“: Werkzeug/Maschine nur mit Wasserzufuhr betreiben. Vorteile: Kühlung, Standzeit, minimaler Staubanfall.
- „Ohne Wasser verwenden!“: Trockenschnitt-Werkzeug. Obligatorisch mit Absaugung und PSA betreiben; Schnittintervalle zur Abkühlung einhalten.
- BG-Bau-konform arbeiten: Staub minimieren, Bereiche abschotten, Luftführung beachten. PSA mit ausreichender Schutzklasse einsetzen und regelmäßig wechseln. Dokumentieren Sie die Maßnahmen im Rahmen Ihrer Gefährdungsbeurteilung.
Arbeitskleidung und PSA
- Robust, ergonomisch, funktional: Arbeitskleidung mit Kniepolsterung, rutschfeste Sicherheitsschuhe S1P/S3, schnittfeste Handschuhe, Schutzbrille und Gehörschutz.
- Sichtbare Hinweise: Viele Produkte tragen BG-Bau-Informationen – so erkennen Sie schnell, welche Lösungen für Ihren Einsatz passend sind.
Bestellung und Logistik – so halten Sie den Bauzeitenplan
- Bestellung über alle Kanäle: Onlineshop, Telefon, Fax, E‑Mail, Post, WhatsApp – oder Abholung vor Ort in Seebruck.
- Lieferzeit: In der Regel 2–3 Werktage, inkl. Sendungsverfolgung. Weltweiter Versand ohne Mindestbestellwert, mit niedrigen Frachtkosten.
- Flexibilität: Änderungen/Stornierungen sind bis zum Versand möglich. Zahlung per Kreditkarte, PayPal, Vorkasse oder Rechnung.
- Sicherheit: Reklamationen im Garantiezeitraum werden schnell gelöst – durch Reparatur, Austausch oder Rückerstattung. Katalog, Newsletter und Social-Media-Updates halten Sie auf dem Laufenden; die Käuferschutz-Bewertung „Sehr gut“ (4,79) unterstreicht die Servicequalität.
„Made in Germany“ – Vorteile auf der Baustelle
- Präzision und Ergonomie: Exakte Führungen, ruhiger Lauf, durchdachte Bedienelemente – spürbar bei Systemen wie der Super Cut.
- Wirtschaftlichkeit: Hohe Standzeiten, stabile Preise, zügige Ersatzteilversorgung und Reparaturservice verlängern Nutzungsdauer und erhöhen die Verfügbarkeit Ihrer Geräte.
- Kurze Wege: Verlässliche Lieferketten und kompetente persönliche Beratung.
Aktuelle Aktionen für Profis
- Zu jeder Bestellung: Ein gratis Cuttermesser – ideal für Zuschnitte von Unterlagen, Schutzfolien und Kartonagen.
- Ab 250 € netto: Eine KARL-DAHM-Diamantscheibe Ø115 gratis dazu (solange der Vorrat reicht; im Onlineshop und im Ladengeschäft in Seebruck).
- Tipp: Kombinieren Sie Projektbedarf und Verbrauchsmaterialien, um von Aktionsvorteilen zu profitieren.
Fazit für die Praxis: Mit der richtigen Kombination aus präzisen Schneidsystemen (High-Line, Sigma 4 „Nex“, Großformatschneider, Super Cut/D14), hochwertigen MATRIXTEC-Bohrkronen, einem konsequent eingesetzten Levelmac-Nivelliersystem und staubarmem Arbeiten mit dem iQ426HEPA verlegen Sie Großformate sauber, plan und wirtschaftlich. Ergänzt um PSA, Kantenschutz und einen serviceorientierten Bestellablauf bleiben Ihre Baustellen terminsicher – und das Ergebnis überzeugend.
