Großformatfliesen im System: Zuschnitt, Bohren, Nivellieren, Schutz

Großformatfliesen ab etwa 60 × 120 cm verlangen eine systemische Vorgehensweise: passender Zuschnitt, sauberes Bohren, exakt nivellierte Verlegung – und das alles staubarm sowie materialschonend. Nachfolgend führen wir Sie Schritt für Schritt durch die Praxis – mit Werkzeugempfehlungen aus dem KARL‑DAHM‑Programm und Hinweisen, worauf es vor Ort wirklich ankommt.

1) Baustellensetup und Team

  • Zwei-Personen-Handling als Standard einplanen; Tragehilfen und Sauger verwenden.
  • Arbeitswege freihalten, ebene Ablageflächen vorbereiten, Plattenschutz bereitlegen.
  • Saugfähige Untergründe grundieren, Ebenheit toleranzgerecht herstellen.

2) Werkzeuggrundsatz: trocken oder nass – immer nach Badge

  • Achten Sie bei Diamantwerkzeugen und Maschinen auf die Produkt-Badges:
    • Nur nass verwenden = mit Wasser kühlen/trennen.
    • Ohne Wasser verwenden! = für den Trockenschnitt freigegeben.
    • Produktvideo verfügbar = vorab den Praxisfilm ansehen, um Setup-Zeit zu sparen.
    • BG‑Bau-Hinweise = Hinweise zu Staubschutz/Sicherheit beachten.

3) Kernwerkzeuge im Überblick

  • Fliesenschneider: High‑Line‑Serien (KARL DAHM) und Sigma Serie 4 „Nex“ für präzises Ritzen und Brechen.
  • Steintrennmaschinen: Super Cut sowie D14/D15/D20 für Nassschnitt, je nach Materialstärke und Schnittlänge.
  • Diamantwerkzeuge: MATRIXTEC‑Bohrkronen und -Trennscheiben für Feinsteinzeug, Naturstein, Verbundmaterialien.
  • Nivelliersystem: Levelmac Gewindesystem gegen Überzähne.
  • Staub- und Arbeitsschutz: Industriestaubsauger iQ426HEPA, PSA (Atemschutz, Brille, Gehörschutz, Handschuhe).
  • Transport/Schutz: Tile‑Protector‑Set, Saugteller, Trageleisten; Superknacker zum kontrollierten Brechen.
  • Mess- und Lasertechnik: Kontrolle von Achsen, Fugenbildern und Gefällen.

Tipp: Viele der genannten Artikel sind als „Made in Germany“ gekennzeichnet. Das zahlt sich in Präzision, Ergonomie, Ersatzteil- und Reparaturservice sowie stabilen Lieferketten aus – ein Plus für Profibaustellen mit engem Takt.

Zuschnitt und Bohren: High‑Line vs. Sigma Nex, Nass-/Trockenschnitt, D14/D15/D20

1) Ritzen und Brechen von Großformaten

  • High‑Line vs. Sigma „Nex“ – was passt besser?
    • Führung/Handling: Beide Systeme bieten eine sehr präzise Führung. Entscheiden Sie nach Handlingpräferenz (Griff-/Schlittengefühl), Schnittlänge und Zubehör. Testen Sie, ob Ihnen die Wagenführung und Bruchvorrichtung der High‑Line oder die Kinematik der Sigma Nex besser liegt.
    • Schnittlänge und -genauigkeit: Wählen Sie die Maschinenlänge passend zum größten Format am Bau (z. B. 1.280 mm für lange Schnitte). Achten Sie auf stabile Auflage, Anschläge und Anschlagwinkel.
    • Materialmix: Feinsteinzeug, glasierte Oberflächen oder harte Sinterwerkstoffe stellen unterschiedliche Ansprüche an Ritzrädchen/Diamant. Halten Sie passende Ritzrädchen bereit.
  • Superknacker als Brechhilfe
    • Für sehr harte oder spröde Materialien unterstützt der Superknacker ein kontrolliertes Brechen entlang der Ritzlinie – insbesondere bei schmalen Streifen oder Ausschnitten.

2) Nass- vs. Trockenschnitt mit Steintrennmaschinen

  • Auswahl nach Badge und Baustellengegebenheiten:
    • D14: Kompakte, präzise Nasstrennmaschine für typische Feinsteinzeug- und Natursteinschnitte – ideal für den häufigen Zuschnitt auf der Baustelle.
    • D15: Mehr Leistungsreserve und Schnittkapazität für stärkere Materialien und längere Schnitte.
    • D20: Schwerere Profi-Lösung mit hoher Laufruhe und Reserven für dichte Werkstoffe und Serienzuschnitte.
  • Kühlen, führen, schützen:
    • Beim Nassschnitt stets sauberes Kühlwasser und intakte Pumpen/Führungen sicherstellen.
    • Beim Trockenschnitt nur freigegebene Scheiben („Ohne Wasser verwenden!“) einsetzen und konsequent absaugen.

3) Bohren und Ausschnitte in Großformaten

  • MATRIXTEC‑Bohrkronen nutzen Sie angepasst an Material und Bohrmodus:
    • Nassbohren: Hitzerisse vermeiden; ideal bei hochverdichtetem Feinsteinzeug/Naturstein.
    • Trockenbohren: Nur mit freigegebenen Kronen, moderate Drehzahl, minimalen Vorschub und effektive Absaugung.
  • Praxis-Tipps:
    • Mit Anreißschablonen oder Führungshilfen arbeiten.
    • Von der Sichtseite anbohren, Durchbruch schonend fertigstellen.
    • Kanten nachbearbeiten, wenn das System es vorsieht, um Mikroschäden zu vermeiden.

4) Qualitätssicherung am Schnitt

  • Vor dem Einbau alle Schnittkanten entgraten und prüfen.
  • Probefuge legen, um das spätere Bild zu simulieren.
  • Produktvideos nutzen: „Produktvideo verfügbar“ erspart Lernkurvenzeit und reduziert Ausschuss.

Verlegen ohne Überzähne: Levelmac, Mengenplanung und Setztechnik

1) Untergrund und Kleberbett

  • Ebenheit der Flächen und Planlage der Platten sind bei Großformaten entscheidend. Unebenheiten rechtzeitig spachteln.
  • Mit passender Zahnung „Buttering‑Floating“ anwenden: Rückseite der Platte dünn vorziehen, Boden satt kämmen.

2) Levelmac: das Gewindesystem gegen Überzähne

  • Komponenten: Laschen/Clips, Gewindekappen. Die Lasche bleibt unter der Platte, die Kappe wird verschraubt, richtet und hält.
  • Setzfolge:
    1. Erste Platte exakt im Lot ausrichten.
    2. Laschen entlang der Kanten in den Mörtel schieben.
    3. Nachbarplatte einlegen, Kappen aufsetzen und mit moderatem Drehmoment anziehen.
    4. Fläche regelmäßig mit Richtlatte kontrollieren und ggf. nachjustieren.
  • Demontage: Nach Aushärten Kappen abdrehen, Laschen an der Sollbruchstelle ausschlagen.

3) Mengenplanung für Levelmac (Erfahrungswerte)

  • Grundprinzip: Pro Stoßseite mehrere Laschen setzen – an Ecken immer zwei Laschen, an langen Kanten im Raster nach Materialsteifigkeit.
  • Faustzahlen:
    • 60 × 120 cm: typ. 6–8 Laschen pro Platte.
    • 80 × 80 cm: typ. 8 Laschen pro Platte.
    • 120 Kantenlänge: Raster enger wählen, 8–12 Laschen pro Platte.

  • Bedarf je m² überschlägig kalkulieren:
    • Beispiel 60 × 120 cm (≈1,0 m²): 7 Laschen/Platte → ≈7 Laschen/m².
    • Sicherheitszuschlag 10–15 % für Verschnitt/Details einplanen.
  • Spartipp für Serienflächen: Großpackungen (z. B. 2.500 oder 10.000 St.) senken den Stückpreis signifikant.

4) Fugenbild, Dehnfugen, Kontrolle

  • Dehnfugen nach Regelwerk setzen.
  • Fugenbreite gleichmäßig halten (Messkeile/Abstandshalter).
  • Mit Laser/Richtlatte laufend Ebenheit und Fugengeradheit prüfen.

Staub- und Arbeitsschutz, Transport und Plattenschutz

1) Staubmanagement und BG‑Bau‑Hinweise

  • Absaugen statt Aufwirbeln: Beim Trockentrennen und -bohren stets mit Absaugung arbeiten (z. B. iQ426HEPA mit HEPA‑Filter).
  • Persönliche Schutzausrüstung:
    • Atemschutzmaske geeignet für mineralischen Feinstaub, Schutzbrille, Gehörschutz, schnittfeste Handschuhe, knieschonende Auflagen.
  • Arbeitsumgebung:
    • Staubquellen räumlich trennen, offene Wasserquellen beim Nassschnitt kontrollieren.
    • Hinweise der BG‑Bau beachten: Staubarm arbeiten, geeignete Maschinen einsetzen, Lagerung und Transport sicher gestalten.

2) Transport, Handling, Plattenschutz

  • Tile‑Protector‑Set:
    • Kanten-, Ecken- und Flächenschutz beim Transport, Zwischenlagern und Einbringen in den Raum.
    • Rutsch- und Stoßschutz zur Minimierung von Mikroausbrüchen.
  • Saugteller/Tragesysteme:
    • Last gleichmäßig verteilen, Platten flächig unterstützen.
  • Superknacker:
    • Für kontrolliertes Trennen nach dem Ritzen, besonders bei schmalen Abschnitten – reduziert Bruchrisiko.

3) Ordnung und Ergonomie

  • Werkzeuge logisch zonieren: Zuschneidbereich, Bohrplatz, Setzbereich.
  • Rücken entlasten: Hebehilfen einsetzen, Lasten zu zweit bewegen.
  • Kabel/Wasserführung so organisieren, dass keine Stolperfallen entstehen.

Checkliste, ROI‑Rechnung und Serviceinfos

1) Kurze Checkliste für die Großformatbaustelle

  • Planung
    • Formate, Raster, Fugenbild, Dehnfugen.
    • Untergrundprüfung, Ebenheit, Feuchte.
  • Werkzeuge
    • Fliesenschneider (High‑Line oder Sigma Nex) in passender Länge, Ritzrädchen.
    • Steintrennmaschine (D14/D15/D20) mit passender Diamantscheibe (nass/trocken nach Badge).
    • Bohrkronen (MATRIXTEC) inkl. Führung/Schablonen.
    • Levelmac‑Laschen und ‑Kappen in ausreichender Menge.
    • Tile‑Protector, Saugteller, Superknacker.
    • Mess- und Lasertechnik, Knieschutz, PSA.
    • Staubsauger iQ426HEPA, Kabel/Schläuche, Wasserbehälter.
  • Ausführung
    • Musterplatte setzen, Fugenbild prüfen, Kleberwahl bestätigen.
    • Staubschutz organisieren, Absaugung testen.
    • Produktvideos sichten, Teambriefing durchführen.

2) ROI‑Kalkulation – so rechnet sich das System

  • Grundidee: Investition in Systemwerkzeuge senkt Ausschuss, Nacharbeit und Zeit pro m².
  • Beispielrechnung (vereinfachtes Modell):
    • Annahmen:
    • Teamkosten: 80 € pro Stunde (2 Personen).
    • Fläche: 50 m² Großformat, Ist‑Zeit ohne System: 1,6 Std./m² → 80 Std.
    • Mit System (präziser Zuschnitt, Levelmac, Absaugung): 1,3 Std./m² → 65 Std.
    • Zeitersparnis: 15 Std. → 1.200 €.
    • Reduzierter Ausschuss/Nacharbeit: 2 beschädigte Platten à 80 € + 4 Std. Nacharbeit entfallen → 400 € + 320 € = 720 €.
    • Mehrkosten Werkzeugmiete/Abnutzung/Anschaffung kalkulatorisch: 600 €.
    • Ergebnis:
    • Netto‑Mehrwert: 1.200 € + 720 € − 600 € = 1.320 € auf 50 m².
    • Hinweis: Zahlen sind Richtwerte. Passen Sie sie an Ihre Sätze, Formate und Materialpreise an.

3) Made‑in‑Germany‑Vorteile gezielt nutzen

  • Präzision und Ergonomie: saubere Schnitte, wiederholgenaue Einstellungen.
  • Ersatzteil‑ und Reparaturservice: kurze Stillstandszeiten, planbare Kosten.
  • Langlebigkeit und stabile Lieferketten: verlässliche Verfügbarkeit, konstanter Qualitätsstandard.

4) Bestellen, liefern, beraten – so kommen Sie schnell ans Ziel

  • Bestellung bei KARL DAHM: online, telefonisch, per Fax, E‑Mail, Post oder WhatsApp; Abholung im Ladengeschäft in der Ludwigstraße 5, 83358 Seebruck möglich.
  • Lieferung: in der Regel 2–3 Werktage, mit Sendungsverfolgung; weltweiter Versand, niedrige Frachtkosten, kein Mindestbestellwert.
  • Flexibilität: Änderungen/Stornierungen vor Versand möglich; Beratung durch Fachpersonal, auf Wunsch mit individueller Bedarfsplanung und flexiblen Konditionen für größere Abnahmen/Händler.
  • Zahlung: Kreditkarte, PayPal, Vorkasse oder auf Rechnung.
  • Garantie/Service: Reklamationen im Garantiezeitraum werden durch Reparatur, Austausch oder Rückerstattung gelöst; Ersatzteile für viele Geräte verfügbar.
  • Wissenstransfer: Produktvideos, Katalog, Newsletter und die „Akademie des Handwerks“ mit Seminaren unterstützen Ihr Team praxisnah.
  • Vertrauenssignal: Käuferschutz‑Bewertung 4,79 „Sehr gut“.

5) Aktionsvorteile sichern

  • Zu jeder Bestellung: ein Gratis‑Cuttermesser.
  • Ab 250 € netto: eine KARL‑DAHM‑Diamantscheibe Ø115 gratis (zeitlich/quantitativ begrenzt; gültig online und im Ladengeschäft in Seebruck).

Fazit für Profis: Großformatfliesen gelingen sicher und wirtschaftlich, wenn Zuschnitt, Bohren, Verlegung und Schutz als System gedacht werden. Mit High‑Line oder Sigma Nex für den trockenen Zuschnitt, D14/D15/D20 beim Nassschnitt, Levelmac gegen Überzähne, MATRIXTEC für saubere Bohrungen, iQ426HEPA und PSA für die Gesundheit sowie Tile‑Protector und Superknacker für den Schutz meistern Sie anspruchsvolle Projekte reproduzierbar – unterstützt durch verlässliche „Made in Germany“-Qualität, schnellen Service und eine Logistik, die zum Handwerkstakt passt.

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