1) System und Komponenten passend auswählen
- Gewindelaschen und Kappen: Wählen Sie die Levelmac-Gewindelaschen nach Plattenstärke und -format. Entscheidend ist, dass die Lasche so zur Plattenstärke passt, dass die Sollbruchstelle sauber oberhalb der Klebefuge liegt. Für sehr große oder dicke Formate sind Laschen mit höherer Stabilität zu bevorzugen. Die dazugehörigen Kappen müssen mit dem Levelmac-Gewinde harmonieren – achten Sie auf die Herstellerangaben.
- Fugenbreite: Berücksichtigen Sie Ihre geplante Fuge. Das Nivelliersystem sorgt für Ebenheit, ersetzt aber nicht die Fugenkreuze bei definierten Breiten.
- Ergänzende Hilfen: Für Großformate sind starre und/oder saugende Tragehilfen sowie Kantenschutzsysteme (z. B. Tile-Protector-Set) empfehlenswert, um Kantenbrüche bereits beim Handling zu vermeiden.
2) Untergrund sachgerecht prüfen und vorbereiten
- Ebenheit und Tragfähigkeit: Messen Sie die Ebenheit mit Richtlatte/Lasersystem und gleichen Sie Unebenheiten aus. Der Untergrund muss trocken, staubfrei, trag- und formstabil sein.
- Haftzug und Saugverhalten: Prüfen Sie, ob eine Grundierung erforderlich ist.
- Verlegeplanung: Legen Sie das Raster, Fugenlauf, Dehnfugen und Bewegungsfugen vorab fest (insbesondere bei Großformaten).
- Arbeitssicherheit: Transportwege freihalten, Plattenlagerung sichern, persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Knie- und Schnittschutz) bereitlegen.
3) Kleberbett aufziehen – volle Benetzung sicherstellen
- Kleberwahl: Verwenden Sie einen für Großformate geeigneten, standfesten Dünn- bzw. Mittelbettkleber nach Herstellerangaben.
- Buttering-Floating: Spachteln Sie den Untergrund mit passender Zahnung ab und buttern Sie die Plattenrückseite zusätzlich. Ziel ist eine möglichst vollflächige Benetzung (im Innenbereich mind. ~90 %, im Nassbereich/an Außenflächen praxisüblich noch höher).
- Verarbeitung: Arbeiten Sie abschnittsweise, um ein Abtrocknen der Kleberriefen zu vermeiden. Nutzen Sie Rührwerke mit konstanter Drehzahl für reproduzierbare Kleberkonsistenzen.
4) Levelmac setzen, verspannen und nachziehen
- Positionierung: Schieben Sie die Levelmac-Gewindelaschen unter die Plattenkante(n). Bei Großformaten bewährt sich ein Abstand zwischen den Laschen entlang der Kanten von ca. 25–30 cm plus je eine Lasche nahe den Ecken.
- Einlegen und Ausrichten: Setzen Sie die Nachbarplatte ein, richten Sie die Fuge aus und drehen Sie die Levelmac-Kappen auf die Gewinde der Laschen.
- Verspannen: Spannen Sie die Kappen mit der Hand oder dem empfohlenen Anzugshilfsmittel so weit an, bis die Plattenkanten bündig und ohne Überzähne liegen. Arbeiten Sie kreuzweise und kontrollieren Sie mit Richtlatte oder Laser.
- Nachziehen: Nach einer kurzen Anziehzeit des Klebers (je nach Kleber und Umgebung) die Kappen noch einmal leicht nachziehen. So kompensieren Sie eventuelles Setzen im Kleberbett.
5) Rückstandsarmes Entfernen
- Aushärtung: Entfernen Sie das System erst, wenn der Kleber ausreichend abgebunden hat – beachten Sie die Herstellerangaben.
- Lösen: Kappen abdrehen. Die überstehende Gewindelasche wird in Fugenrichtung mit einem gezielten Schlag (z. B. Gummihammer) an der Sollbruchstelle gebrochen. In Fugenrichtung minimieren Sie Abplatzungen an Plattenkanten.
- Reinigung: Rückstände aus der Fuge aussaugen oder ausbürsten. Prüfen Sie die Ebenheit abschließend.
Verbrauch planen und Kosten pro Projekt kalkulieren
So schätzen Sie die benötigte Stückzahl je m²:
- Grundregel Abstand: Planen Sie entlang jeder Plattenkante alle 25–30 cm eine Lasche sowie je Kante nahe den Ecken eine zusätzliche.
- Einflussfaktoren: Plattenformat, Verlegemuster (Halb-, Drittelverband, Kreuzfugen), Randzonen und Zuschnitte beeinflussen den Bedarf.
- Praxiswerte als Startpunkt für die Kalkulation:
- 60 × 60 cm: ca. 18–25 Laschen/m²
- 60 × 120 cm: ca. 28–35 Laschen/m²
- 80 × 80 cm: ca. 16–22 Laschen/m²
- 100 × 100 cm: ca. 22–30 Laschen/m²
- 120 × 120 cm: ca. 32–42 Laschen/m²
Passen Sie den Wert an Ihr Fugenschema und den Anteil an Rand-/Anschlussbereichen an.
Packgrößen sinnvoll wählen:
- Levelmac-Gewindelaschen sind bei KARL DAHM in großen Praxispackungen erhältlich:
- 2.500 Stück für 237,88 € (ca. 0,10 €/Stück, Näherungswert)
- 10.000 Stück für 831,81 € (ca. 0,08 €/Stück, Näherungswert)
- Empfehlung:
- Kleinere bis mittlere Projekte oder projektweise Beschaffung: 2.500er-Pack.
- Laufende Projekte/Teammengen: 10.000er-Pack für günstigeren Stückpreis und höhere Verfügbarkeit auf der Baustelle.
Beispielkalkulationen:
- Beispiel 1: 35 m² 60 × 120 cm, Ansatz 30 Laschen/m² → 1.050 Laschen.
- Stückkosten (2.500er-Pack, ~0,10 €/St.): ca. 105 € reine Verbrauchskosten → ~3,00 €/m².
- Vorteil: Restmenge für Folgeprojekte verfügbar.
- Beispiel 2: 120 m² 120 × 120 cm, Ansatz 36 Laschen/m² → 4.320 Laschen.
- Stückkosten (10.000er-Pack, ~0,08 €/St.): ca. 346 € → ~2,88 €/m².
- Tipp: Planen Sie eine Reserve von ~5–10 % für Randzonen, Anpassungen und Bruch ein.
Zusätzliche Projektkosten transparent machen:
- Kalkulieren Sie neben den Laschen die benötigte Anzahl Kappen in Ihrem Team-Workflow, die Transport-/Schutzhilfen fürs Großformat sowie Verbrauchsartikel (z. B. Papierputztuchrollen ab ~37 € inkl. MwSt.).
- Berücksichtigen Sie die Kostenersparnis durch geringere Nacharbeit: Jeder vermiedene Überzahn senkt das Risiko teurer Reklamationen und Nachschliffe.
Systemempfehlungen für Zuschnitt, Transport, Bohrungen und staubarmes Arbeiten
Schneiden und Anpassen
- High-Line-Fliesenschneider: Präzise, robust und für den Profi-Alltag gemacht. Typische Modelle: 630 mm Schnittlänge ca. 672,35 € bzw. 1.280 mm ca. 850,85 €. Für sehr lange Schnitte bietet sich ein Großformatschneider (ca. 877 €) an.
- Steintrennmaschinen: Für Kaliber, Materialstärken oder Geometrien, die händisch schwer sauber zu schneiden sind. Beispiele aus dem KARL-DAHM-Programm: D14 (ca. 1.687 €) oder die „Super Cut“-Serie „Made in Germany“ mit hoher Präzision und Ergonomie.
- Diamantwerkzeuge: MATRIXTEC-Bohrkronen für saubere Durchführungen in Feinsteinzeug und Naturstein; passende Diamantscheiben je nach Material. Achten Sie dabei auf die Nass-/Trockenschnitt-Freigaben (siehe Sicherheitsabschnitt).
Transport und Kantenschutz
- Großformat-Handling: Stützrahmen, Saugheber und Tragesysteme verteilen Lasten und stabilisieren dünne Platten. Ergänzend schützt das Tile-Protector-Set (ca. 272,51 €) empfindliche Kanten und Oberflächen beim Einbringen und Ausrichten.
- Schutz auf der Baustelle: Schlagschutz an Engstellen, Flächenabdeckung und definierte Ablageflächen verringern das Risiko von Kantenbrüchen.
Staubarmes Arbeiten und Sauberkeit
- Absaugung: Der iQ426HEPA (ca. 1.307,81 €) ermöglicht staubarmes Arbeiten, besonders bei Trockenschnitten oder beim Auskehren von Fugenresten. In Kombination mit passenden Trockenschnitt-Diamantscheiben entsteht ein schlüssiges System.
- Rührtechnik: Homogene Klebermischung mit Rührwerken oder Mischstationen (z. B. Collomix OneMix 340, 2.796,50 €) sorgt für wiederholbare Verarbeitungsqualität und reduziert Hohlstellenrisiken.
- Mess- und Lasertechnik: Laser und Nivelliergeräte beschleunigen die Kontrolle der Ebenheit und verringern Korrekturzeiten.
Praxisvorteile im KARL-DAHM-Portfolio
- Badges helfen bei der Auswahl: „Made in Germany“ für bestimmte Maschinen/Tools (z. B. Super Cut) mit Fokus auf Präzision, Ergonomie, Langlebigkeit; „Produktvideo verfügbar“ für einen schnellen Eindruck der Handhabung; „BG-Bau-Hinweis“ für arbeitsschutzrelevante Inhalte.
- Ersatzteil- und Reparaturservice, kurze Lieferketten und stabile Preise unterstützen Ihre Projektplanung.
Sicherheit und Kennzeichnungen richtig interpretieren
BG-Bau-Hinweise (Auszug, praxisorientiert)
- Heben und Tragen: Großformate immer mit geeigneten Tragehilfen und ausreichend Personen bewegen, Quetsch- und Schnittgefahr minimieren, Wege freihalten.
- Staub: Bei Trockenschnitt oder Bohren Staubentwicklung durch Absaugung (z. B. iQ426HEPA) minimieren, geeignete Atemschutzklasse verwenden.
- Lärm/Vibration: Für Schneid- und Bohrarbeiten Gehörschutz/Antivibration beachten.
- PSA: Schnittfeste Handschuhe, Schutzbrille, ggf. Knieschutz und Sicherheitsschuhe sind Standard.
- Ordnung und Sauberkeit: Stolperstellen vermeiden, Kabel/Schläuche sichern, ausreichend Beleuchtung.
Nass-/Trockenschnitt-Badges verstehen
- „Nur nass verwenden“: Dieses Werkzeug ist ausschließlich im Nassschnitt freigegeben. Nutzen Sie Wasserzufuhr und geeignete Maschinen, um thermische Schäden, Staub und Scheibenverschleiß zu vermeiden.
- „Ohne Wasser verwenden!“: Das Werkzeug ist für den Trockenschnitt konzipiert. Setzen Sie staubmindernde Technik und Absaugung ein und beachten Sie vorgegebene Schnittintervalle/Kühlpausen.
- Mischbetrieb vermeiden: Verwenden Sie Diamantwerkzeuge nur in der jeweils freigegebenen Betriebsart. So schützen Sie Material, Maschine und Gesundheit.
- Ergänzende Badges: „BG-Bau-Hinweis“ signalisiert zusätzliche Arbeitsschutzinfos; „Produktvideo verfügbar“ ermöglicht eine schnelle Ersteinschätzung der Handhabung vor dem Kauf.
Typische Fehler vermeiden, kompakte Checkliste und Bestellkomfort
Häufige Fehlerbilder und wie Sie sie vermeiden
- Falsche Laschenwahl: Stimmen Laschenhöhe/Sollbruchstelle nicht zur Plattenstärke, brechen Laschen ungünstig ab oder bleiben sichtbare Reste zurück. Lösung: Aufbauhöhen prüfen und die passende Levelmac-Variante wählen.
- Zu großer Laschenabstand: Überzähne zwischen den Fixpunkten. Lösung: Abstand 25–30 cm einhalten, Ecken zusätzlich sichern.
- Unzureichende Benetzung: Hohlstellen führen zu Setzungen nach dem Verspannen. Lösung: Buttering-Floating, passende Zahnung, Kleber frisch halten.
- Kein Nachziehen: Platten „setzen“ sich im Kleberbett. Lösung: Kappen nach kurzer Zeit kontrollieren und moderat nachziehen.
- Falsche Schneidtechnik: Trockenschnitt mit Nassscheibe (oder umgekehrt). Lösung: Badges beachten, Maschinen/Diamantwerkzeuge passend kombinieren.
- Unterschätztes Handling: Kantenbrüche beim Transport. Lösung: Tragehilfen, Kantenschutz und genügend Personal einplanen.
Checkliste zum Mitnehmen
- Projektaufnahme: Plattenformat/-stärke, Fugenbild, Untergrund, Bewegungsfugen, Nass-/Außenbereich klären.
- Levelmac-Auswahl: Passende Gewindelaschen für Plattenstärke, kompatible Kappen, Stückzahl nach Format/Abstand kalkulieren.
- Verbrauch: Ansatz Laschen/m² festlegen, 5–10 % Reserve einplanen, Packgröße (2.500/10.000) wirtschaftlich wählen.
- Werkzeuge: High-Line-/Großformatschneider, ggf. Steintrennmaschine, MATRIXTEC-Bohrkronen, Kantenschutz/Tile-Protector-Set, Sauger iQ426HEPA.
- Untergrund: Ebenheit, Haftgrund, Temperatur/Klima, Grundierung prüfen.
- Verlegung: Buttering-Floating, Laschen im 25–30-cm-Raster, Verspannen kreuzweise, Nachziehen.
- Sicherheit: BG-Bau-Hinweise beachten, PSA tragen, Nass-/Trockenschnitt-Badges einhalten, Absaugung nutzen.
- Abschluss: System rückstandsarm in Fugenrichtung entfernen, Fugen säubern, Ebenheit final prüfen.
Bestellen – schnell, flexibel, ohne Mindestmenge
- Kanäle: Online-Shop, Telefon, Fax, E‑Mail, Post, WhatsApp oder Abholung vor Ort (Ludwigstraße 5, 83358 Seebruck).
- Lieferung: In der Regel 2–3 Werktage innerhalb Deutschlands mit Sendungsverfolgung, weltweit versandfähig.
- Konditionen: Kein Mindestbestellwert, niedrige Frachtkosten, Änderungen/Storno vor Versand möglich.
- Zahlung: Kreditkarte, PayPal, Vorkasse oder Rechnung.
- Service: Reklamationen im Garantiezeitraum werden durch Reparatur, Austausch oder Rückerstattung gelöst. Katalog, Newsletter und Social-Media-Infos verfügbar; Käuferschutz-Bewertung 4,79 „Sehr gut“.
- Aktionsvorteile: Zeitlich begrenzt – z. B. gratis Cuttermesser zu jeder Bestellung und ab 250 € netto eine KARL-DAHM-Diamantscheibe (Ø115) gratis, online wie im Ladengeschäft in Seebruck.
Vertiefen Sie Ihr Know-how
- Die „Akademie des Handwerks“ von KARL DAHM bietet Seminare zu Verlegepraxis, Werkzeugkunde und Arbeitssicherheit – ideal, um das Levelmac-Nivelliersystem im Zusammenspiel mit Schneid-, Bohr- und Absaugtechnik noch effizienter einzusetzen.
Mit dem richtigen Setup aus Levelmac, präzisen Schneid- und Bohrwerkzeugen, staubarmem Equipment und klarer Prozessdisziplin erzielen Sie Großformatflächen ohne Überzähne – reproduzierbar, wirtschaftlich und sicher.
